Über den Stil

Über den Stil

Geschichte & Genealogie

Großmeister Lee Kam Wing mit Sifu Nicolai Schild und weiterem Schüler

Großmeister Lee Kam Wing bei der Verleihung einer Ehrenprofessur

Bild einer Teezeremonie

Tee-Zeremonie zur Aufnahme eines Closed-Door-Schülers


Geschichte des Stils


Laut Legende beobachtete vor ca. 400 Jahren der Shaolin-Mönch Wang Lang beim meditieren im Wald eine Gottesanbeterin bei der Jagd. Er war so beeindruckt von ihrer Geduld und Geschwindigkeit, dass er Handtechniken entwickelte, die die Bewegungen der Gottesanbeterin imitieren. Diese verknüpfte er mit den Beinstellungen des Affenstils, wodurch ein sehr effektiver und dynamischer Kung Fu Stil entstand.

Wang Langs Schüler Sing Sil brachte den noch jungen Stil seinem Schüler Lee San Chine bei, ein hochmotivierter Wächter des Klosters. So fand der Stil seinen Weg aus den Klöstern hinaus. Mit Low Kwang Yu zog der Seven Mantis Stil schließlich 1932 nach Hong Kong, ein damaliges Hochzentrum für Kung Fu.

Dort erlernte ab 1962 schließlich Großmeister Lee Kam Wing den Stil und verbreitete ihn außerhalb von Hong Kong in verschiedenen Ländern Europas, Südafrika und den USA.


(Quelle: 100th Anniversary of Great Grandmaster Law Wong Yuk's Teachings - The World of Traditional Seven-Star Mantis Style Federation)

Stammbaum


Wang Lang (Gründer)

  1. Sing Sil
  2. Lee San Chine
  3. Wong Wing Sang
  4. Fang Yuk Toung
  5. Low Kwang Yu
  6. Chiu Chi Man
  7. Lee Kam Wing
  8. Nicolai Schild
  9. Eva Lange

Beschreibung des Stils


Der Stil zählt zu den nördlichen Kung Fu Stilen. Das bedeutet, dass er von stabilen bergtauglichen Stellungen geprägt ist die auf den Affenstil zurückzuführen sind. Zudem ist der Stil geprägt durch dynamische und anwendungsfokussierte Bewegungen, weswegen auf für die Selbstverteidigung unnötige Bewegungen und allzu tiefe Stellungen verzichtet wird.

Erkennungsmerkmal des Stils ist neben der markanten Grifftechnik „Mantisfaust“ die sogenannte Sieben-Sterne Stellung sowie schnelle Fass- und Ziehtechniken.

Die Formen sind zum Großteil Handformen, d.h. eine Art von Choreografie oder auch Kochrezept für die Selbstverteidigung, bei der Fußstellungen mit  Handtechniken kombiniert werden. Durch den Ursprung im Shaolin Kung Fu werden zudem Formen mit ca. 20 verschiedenen traditionellen Waffen unterrichtet, darunter Klassiker wie Langstock, chinesisches Schwert oder Säbel.

Ergänzend dazu gibt es Partnerformen, bei denen zwei Personen eine Art choreografierten Zweikampf sowohl mit Händen als auch mit Waffen einstudieren.

Prüfungssystem und Aufbau


Mit der Einführung des Stils in den Rest der Welt hat sich ein Prüfungssystem etabliert, welches die einzelnen Lehr- und Lernstufen in verschiedene Schärpen unterteilt. Anfänger*innen tragen die Farben weiß, gelb und orange, Fortgeschrittene grün, blau und braun.

Mit schwarz erreichen Schüler*innen die Zwischenstufe Gau Lin und können durch 9 weitere Schwarzgurtprüfungen zunächst den Sifugrad und zuletzt den Chiefinstructor erreichen. Dabei werden insgesamt 86 Formen erlernt.

Bild von Schärpen in den Farben gelb, grün, blau, braun und schwarz

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